Graf von Ortenburg (Stammwappen)
Die zum hohen Adel zählenden bayerischen Grafen zu Ortenburg (früher Ortenberg) haben ihre Ursprünge in Rheinfranken und Kärnten. Die Ortenburger sind ein Seitenzweig des Geschlechts der Spanheimer, die von 1122 bis 1269 (nominell bis 1279) die Kärntner Herzogswürde innehaben. Sie regieren von 1134 bis 1805 die niederbayerische Reichsgrafschaft Ortenburg. Das Geschlecht der Grafen zu Ortenburg besteht bis heute; der Hauptzweig lebt im oberfränkischen Tambach.
Neben ihrer reichsunmittelbaren Grafschaft haben die Ortenburger früher umfangreiche Besitzungen in Niederbayern, der Oberpfalz und Österreich. Zudem waren sie Vögte des Hochstiftes und Domkapitels Passau sowie der Klöster St. Nikola, Aldersbach, Frauenchiemsee und Mondsee.
Das Stammwappen zeigt in Rot einen schrägrechten silbernen Wechselzinnenbalken. Auf dem bekrönten Helm mit rot-silbernen Decken ein geschlossener, mit goldenen Lindenblättern bestreuter schwarzer Flug.
Ein früher Seitenzweig des Hauses Ortenburg hatte das Pfalzgrafenamt in Bayern inne. Diese pfalzgräfliche Linie (Ortenburg-Kraiburg) führte einen blauen feuerspeienden Panther auf silbernem Grund im Wappen. Nach dem Aussterben der Linie im Jahre 1248 wird der Panther vom Bayernherzog Heinrich VIII. übernommen und steht heute symbolisch im bayerischen Staatswappen für Altbayern und damit für die beiden Regierungsbezirke Ober- und Niederbayern. In vielen bayerischen Orts- und Stadtwappen wird der Panther auch in roter Farbe geführt.
Quellen: Otto Hupp, Münchener Kalender 1897. Ingo F. Walther, Codex Manesse. Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift. Frankfurt am Main 1988. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia.