Zeppelin, auch Zepelin, ist der Name eines alten mecklenburgisch-pommerschen Adelsgeschlechts. Die Familie, deren Zweige zum Teil bis heute bestehen, gelangte später vor allem in Württemberg, aber auch in Bayern, Preußen und Dänemark zu Besitz und Ansehen. Erstmals erwähnt wird das Geschlecht Zepelin (Zeppelin) mit Heynricus de Cepelin in einer am 17. September 1286 datierten Urkunde. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt um 1400 mit Hermann von Zepelin.
Zepelin, das gleichnamige Stammhaus der Familie, ist heute eine Gemeinde im Landkreis Rostock in Mecklenburg. Es erscheint 1246 erstmals urkundlich. Nach Kneschke und Zedlitz-Neukirch bestand eine Stammesverwandtschaft mit dem im 17. Jahrhundert ausgestorbenen Adelsgeschlecht derer von Bützow. Bekanntester Vertreter der Familie wurde Ferdinand Graf von Zeppelin (1838–1917) als Luftfahrtpionier und Unternehmer. Er wuchs in Konstanz auf. Nach Besuch des Gymnasiums und der Kadettenschule wurde er 1858 Leutnant in der Württembergischen Armee, 1859 zum Ingenieurkorps einberufen und nahm seit 1863 am Sezessionskrieg als Beobachter teil, ebenso als Generalstabsoffizier am Deutschen Krieg. 1882/85 war Zeppelin Kommandeur des Ulanen-Regiments „König Karl“ (1. Württembergisches) Nr. 19 in Ulm, anschließend Gesandter Württembergs in Berlin. 1899 begann er mit dem Bau des ersten lenkbaren Starrluftschiffs. 1900 fand der erste Aufstieg von LZ 1 (Luftschiff Zeppelin 1) statt. 1908 gründete er mit Spendenkapital die Luftschiffbau Zeppelin GmbH. 1909 wurde er Mitgründer der Maybach-Motorenbau, die später zur MTU Friedrichshafen wurde und an der seine Erben bis zur Übernahme durch den Investor EQT 2005 eine Beteiligung hielten. Er wurde zum General der Kavallerie befördert und mit dem Schwarzen Adlerorden ausgezeichnet. 1915 gründete er die Zahnradfabrik GmbH, um Getriebeteile für den Antrieb der Luftschrauben der Zeppeline zu fertigen; sie wurde 1921 zur Zahnradfabrik Friedrichshafen AG, heute ZF Friedrichshafen AG. In die 1909 gegründete Zeppelin-Stiftung brachte er die Luftschiffbau Zeppelin GmbH sowie die Zahnradfabrik GmbH ein; beide Unternehmen sind noch im Besitz der Stiftung, die 1947 der Stadt Friedrichshafen übereignet wurde.
Graf Ferdinand lebte zumeist in Stuttgart und im Sommer auf Schloss Girsberg am Bodensee. 1908 erwarb ein Gut in der Pirschheide bei Potsdam. Aus seiner 1869 geschlossenen Ehe mit Isabella Freiin von Wolff stammte als einziges Kind die Tochter Helene (Hella) von Zeppelin (1879–1967), die 1909 Alexander von Brandenstein (1881–1949) heiratete. Dieser wurde 1911 zum (primogenen) württembergischen Grafen von Brandenstein-Zeppelin erhoben. Zu den Enkeln gehören Albrecht von Brandenstein-Zeppelin (* 1950) und Constantin von Brandenstein-Zeppelin (* 1953).
Ferdinands Bruder Graf Eberhard von Zeppelin (1842–1906), ebenfalls mit einer Wolff verheiratet, war ein bedeutender Heimatforscher und Unternehmer. Er war Teilhaber der Bank Macaire & Co. und wandelte 1875 die Färberei im Dominikanerkloster Konstanz in ein Luxushotel um. Nach seinem Tod verkauften die Erben 1907 das heutige Steigenberger Inselhotel. In der Nähe von Girsberg hatte er sich das Schloss Ebersberg erbaut.
Das Stammwappen zeigt in Blau einen silbernen (weißen) Eselsrumpf mit rotem Abschnitt. Auf dem Helm der Eselsrumpf. Decken: blau-silber.
In Johann Siebmachers Wappenbuch ist der Schild rot tingiert und die Helmdecken rot-silbern. Im Lexikon der adeligen Familien in Dänemark ist der Schild ebenfalls Rot und das Wappenbild nach links gekehrt.
Karl von Zeppelin erhielt bei seiner Erhebung in den Reichsgrafenstand 1792 das folgende Wappen: Im blauen Schild ein silberner Eselskopf mit roter Zunge und rotem Halsabschnitt; über dem Schild die neunperlige, edelsteinbesetzte Grafenkrone, aus der sich ein offener, blau angelaufener und voll gefütterter Turnierhelm mit goldenem Halsschmuck und goldener Krone erhebt, über welcher wieder der silberne Eselskopf, nach vorwärts schauend, erscheint. Die Helmdecken sind silbern und blau; der Schild wird auf jeder Seite von einem silbernen, nach vorwärts sehenden Adler gehalten.
Quellen: Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia und Heraldik-Wiki. O. Hupp, Münchener Kalender von 1902. Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988.