Zastrow ist der Name eines alten pommerschen Adelsgeschlechts. Die Familie, deren Zweige zum Teil bis heute bestehen, gehört zum vorpommerschen Uradel. Stammesverwandtschaft besteht zu mehreren briefadeligen Zweigen, die Mitte des 18. Jahrhunderts nobilitiert wurden. Eine Linie besteht seit 1943 unter der Namensform von Zastrow-Marcks.
Erstmals erwähnt wird das Geschlecht im Jahr 1270 mit Conradus de Zastrow in einer Urkunde des Herzogs Barnim I. für die Stadt Greifswald. Nach Kneschke gehörte auch der Ende des 13. Jahrhunderts erscheinende Claus von Zastrow zur Familie. Er war Landrat des pommerschen Herzogs Bogislaus. Klein Zastrow, das Stammhaus der Familie, ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Dersekow bei Greifswald im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Es erscheint 1248 als Cyastareo erstmals urkundlich und war ab 1272 in Familienbesitz.
Schon früh ließen sich Angehörige des Geschlechts in ganz Pommern nieder, so unter anderem 1402 in Risnow, Mitte des 15. Jahrhunderts in Dobberphul, Stregow, Dargeröse, Glietzke und Wusterhausen und als Majorat 1581 in Kölpin bei Kolberg. Sie begründeten im Laufe der Jahrhunderte in Pommern acht Linien und gelangten später auch nach Preußen, Posen, die Rheinprovinz und Thüringen, wo sie Kannawurf besaßen.
Johann von Zastrow wurde 1630 herzoglich pommerscher Schlosshauptmann und Kammerrat zu Stettin. Ludwig von Zastrow (1680–1761) wurde kur-braunschweig-lüneburgischer („Kurhannover“) General der Infanterie und Kommandant von Stade. Georg Ludwig von Zastrow (1710–1762) war kurhannoverscher Generalmajor und Christian von Zastrow (1705–1773) kurhannoverscher Generalleutnant. Caspar Wilhelm Philipp von Zastrow war königlich sächsischer Generalleutnant, Festungskommandant von Königstein und Chef eines Kürassierregiments.
Zahlreiche weitere Mitglieder der Familie standen in kurbrandenburgischen bzw. königlich preußischen Staatsdiensten und gelangten als Offiziere in der preußischen Armee zu höchsten Würden. Bernhard Asmus von Zastrow aus dem Haus Kölpin war königlich preußischer Generalmajor, Chef eines Infanterieregiments und Ritter des Ordens Pour le Mérite. Er starb am 25. April 1757 zu Beginn des Siebenjährigen Krieges durch eine feindliche Kugel. Sein Bruder Carl Anton Leopold von Zastrow war Generalmajor, Chef eines Infanterieregiments und Ritter des Ordens Pour le Mérite. 1761 wurde er Kommandant von Schweidnitz. Bei der Erstürmung der Stadt durch die Österreicher am 1. Oktober desselben Jahres wurde er mit der gesamten Garnison gefangen genommen. Einige Jahre später, nach seiner Auswechslung, erhielt er seine Entlassung und starb 1779. Johann Wenzel von Zastrow († 1773) wurde preußischer Generalmajor, Chef eines Dragonerregiments, Ritter des Ordens Pour le Mérite, Amtshauptmann zu Stolpe und Oletzko und Erbherr auf Groß- und Kleintippeln in Ostpreußen. Ebenfalls preußischer Generalmajor, Chef eines Infanterieregiments, Ritter des Pour le Mérite und Drost zu Linum, Luhnen und Hörde war Jacob Rüdiger von Zastrow, der am 30. März 1782 verstarb. Friedrich Wilhelm Christian von Zastrow (* 1752) starb am 22. Juli 1830 als preußischer General der Infanterie, ehemaliger Gouverneur des Fürstentums Neuenburg, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister am Hof zu München und Ritter des Schwarzen Adlerordens. Sein Sohn Carl Ludwig von Zastrow starb 1835 als preußischer Generalmajor und Kommandant von Glogau.
Friedrich von Zastrow, Nutzer des von seiner Großtante Friederike von Zastrow, einer geborenen Gräfin von Küssow, errichteten Fideikommiss Verchland mit Klein Küssow, erhielt am 15. August 1801 zu Berlin eine preußische Namensvereinigung mit dem der von Küssow als von Zastrow genannt von Küssow.
Das Stammwappen zeigt in Silber eine entwurzelte fünfblättrige grüne Staude. Auf dem bekrönten Helm die Staude zwischen zwei silbernen Büffelhörnern. Die Helmdecken sind blau-silbern.
Der Wappenschild des Stammes Dargeröse zeigt das Stammwappen und als Helmzier eine wachsende Jungfrau in von Silber und Blau gespaltenen Gewand mit einem grünen Kranz auf dem Haupt in der Rechten einen natürlichen Lorbeerkranz haltend, die Linke in die Hüfte stemmend. Die Helmdecken sind blau-silbern.
Quellen: Johann Siebmachers Wappen-Buch, Faksimile- Nachdruck von 1772, Battenberg Verlag, München 1975. Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia.