Graf von Wertheim
Dekorative gerahmte Ritter/-Wappengrafik von schepper-heraldik-art, idealisierte Darstellung in stilistischer Anlehnung an die Wappenrolle von Zürich (Wappen) und den Codex Manesse (Ritter), Material: Holz + Glas zum Aufhängen und Stellen, Rahmengröße: 14,5 x 18,5 cm, Shabby-Finish, Grafik: lichtechter Vintageprint (300 dpi) auf Pergamentpapier, Größe: 13 x 18 cm.
schepper-heraldik-art erstellt Ritter- bzw. Wappengrafiken im Stile der Stauferzeit. Nähere Infos findet man auf meiner Homepage.
Die Grafen von Wertheim waren ein mittelrheinfränkisches Adelsgeschlecht. Bei der ab 1132 als Grafen von Wertheim auftretenden Adelsfamilie handelt es sich laut Geschichtsforscher Wolfgang Hartmann um einen Zweig der Reginbodonen. Im Schutze der von den Grafen links des Mains, am rechten Ufer der Taubermündung, erbauten Burg Wertheim entstand die Stadt Wertheim. Sie entwickelte sich zum Mittelpunkt der bis 1806 bestehenden Grafschaft Wertheim. Frühe Wohnsitze besaß die Familie der Grafen von Wertheim auch in Schweinberg bei Hardheim und in Mosbach im Bachgau (Gemeinde Schaafheim), wo sie um 1200 ein Johanniterkloster gründeten. 1323 erbten sie einen Teil der Herrschaft Breuberg mit der gleichnamigen Burg. In der Kaiserzeit Karl IV. unterstellte der Graf von Wertheim die gesamte Grafschaft dem Kaiser. Der Kaiser gab dem Grafen die Grafschaft als Lehen des böhmischen Reiches wieder zurück. Diese Hörigkeit nach Böhmen machte die Wertheimer Grafen zu Vertrauten der Monarchie. Bis 1497 konnte sie dann sämtliche anderen Teile an sich bringen und bauten die Burg zur Residenz der jüngeren Linie aus. Einige Wertheimer Grafen sind in der Kirche von Sandbach begraben.
Die Grafen von Wertheim hatten Verbindung zu Martin Luther, was sich an der frühen schriftlichen Bitte des damaligen Grafen Georg II. um Vermittlung eines evangelischen Predigers zeigte. Im Jahre 1522 zog bereits der erste evangelische Prediger nach Wertheim. Auf Luthers Empfehlung kam Jakob Strauß nach Wertheim, der aber kurz danach Wertheim verlassen musste. Ähnlich erging es auch dem ehemaligen Kartäusermönch, Franz Kolb, der 1525 nach einjährigen Wirken Wertheim verlassen musste. Erst mit dem ehemaligen Franziskanischen Ordenmönch Johann Eberlin von Günzburg sollte Georg II. im Sinne M. Luthers die Grafschaft Wertheim reformieren. Nach dem Tod von Georg II. im Jahre 1530 führte seine Ehefrau, Barbara von Wertheim, als vormundschaftliche Regentin die Reform der Kirche fort. Zum Nachfolger Eberlins wurde der ehemalige Augustinerordenmönch Andreas Hofrichter von Graf Michael II. ernannt.
Mit Graf Michael III. starben die Grafen von Wertheim 1556 im Mannesstamm aus. Die Grafschaft Wertheim kam auf dem Erbweg an die Grafen (später Fürsten) von Löwenstein, die sich seither nach Wertheim Löwenstein-Wertheim nennen. Ansprüche auf Wertheim erbten auch die Grafen von Stolberg.
Das Stammwappen zeigt in von Gold über Rot geteiltem Schild oben einen schwarzen wachsenden Adler, unten drei (2:1) silberne Rosen. Auf dem Helm ein wachsender goldener Adler. In der Folge, besonders im 15. Jahrhundert, wurden die Farben nicht immer eingehalten: Indem die jüngere Linie zur Unterscheidung von der älteren Linie andere Farben annahm. Darin liegt begründet, dass später die silbernen Rosen im blauen Feld erscheinen, welche Farbgebung dann beibehalten wurde. Mit dem Beginn des 15. Jahrhunderts, als sich das Geschlecht in eine ältere und eine jüngere oder Breuberger Linie teilte, wurde der Wappenschild der letzteren zur Unterscheidung in vier Felder aufgeteilt und im zweiten und dritten Feld das breubergische Wappen dargestellt. Nach dem Aussterben der älteren Linie wurde auch das frühere, einfache Wappen wieder gezeigt, da die Vierteilung als Unterscheidungsmerkmal nicht mehr notwendig war.
Quellen: Die Wappenrolle von Zürich, Ein heraldisches Denkmal des 14. Jahrhunderts in getreuer farbiger Nachbildung des Originals mit den Wappen aus dem Hause zum Loch, Zürich 1930, Orell Füssli Verlag. Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia.