Die Seeckts sind der Überlieferung nach ein altes ungarisches Adelsgeschlecht, das wohl schon geraume Zeit vor 1700 von Ungarn nach dem schwedischen Rügen eingewandert ist. Diese Überlieferung stand immerhin so fest, daß 1786 die Verleihung des Adels durch den deutschen Kaiser nur als eine Wiederaufnahme eines früheren Adels aufgefaßt wurde. Das Wappen der Familie zeigt eine Taube mit dem Ölzweigim Schnabel, die Wappenfarben sind blau-gelb. Es mag dem Generalmajor von Seeckt später einmal eigenartig vorgekommen sein, als er in Spa, Versailles und London an Friedensverhandlungen teilnahm, die keine Friedensverhandlungen waren, daß gerade er zu diesem unfriedlichen Friedenswerk ausersehen war, der die Friedenstaube im Wappen führte.
Die Familie von Seeckt ist von der Insel Rügen bald auf das Festland herübergegangen, hat in Pommern noch vor 1800 Grundbesitz erworben und bis zum Aussterben der Familie auch behalten, wenngleich dieser Besitz Hans von Seeckt insofern nicht mehr persönlich als Besitz berührte, weil er an den Bruder des Großvaters überging. Seeckt hat dem alten Familiengut Nepzin in Pommern große Anhänglichkeit bewahrt. In seinen hinterlassenen Notizen findet sich eine ganz kurze Skizze einer Einleitung zu seinen Erinnerungen. Dort steht: »In einer preußischen Offiziersfamilie bin ich aufgewachsen, in der noch etwas Erdgeruch der einstigen pommerschen Familienheimat wehte.«….
Richard August von Seeckt (* 4. November 1833 in Stralsund; † 15. März 1909 in Ulrichshöhe bei Reichenbach) war ein preußischer General der Infanterie. Sein Sohn Hans von Seeckt (* 22. April 1866 in Schleswig; † 27. Dezember 1936 in Berlin) war ein deutscher Generaloberst und von 1920 bis 1926 Chef der Heeresleitung der Reichswehr. Er war außerdem von 1930 bis 1932 Mitglied des Reichstages und hielt sich zwischen 1933 und 1935 mehrere Male in der Republik China als Militärberater von General Chiang Kai-shek auf.
Das Wappen ist von Blau und Rot durch eine goldene Spitze geteilt, darin auf einem Baumstubben eine silberne Taube mit Oelzweig im Schnabel; vorne eine goldene aus dem Schildrand hervorgehende Sonne, hinten drei silberne Sterne 1. 2. Auf dem gekrönten Helm mit links blau-goldener und rechts rot-silberner Decke, inmitten eines offenen silbernen Fluges die Taube auf dem Stubben.
Quellen: Die Wappen des preußischen Adels (1.Teil), J. Siebmacher´s großes Wappenbuch Band 14, Reprint 1973, Verlag Bauer und Raspe, Neustadt an der Aisch. Homepage: Projekt Gutenberg-DE. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia. Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988.