Die Familie von Schlüsselberg war ein hochadeliges fränkisches Adelsgeschlecht, das sich bis zu seinem Aussterben 1347 in der Fränkischen Schweiz als Konkurrenz der Bischöfe von Bamberg etablieren konnte. Die Schlüsselberger gründeten unter anderem das Kloster Schlüsselau und die Stadt Schlüsselfeld (1336).
Die Vorfahren der Schlüsselberger wurden 1114 erstmals urkundlich erwähnt. Vor dem Bau des neuen namensgebenden Stammsitzes Burg Schlüsselberg hießen Mitglieder der Familie auch „von Greifenstein“ (1172 erste Erwähnung der Burg Greifenstein mit „Eberhard de Grifenstein“) und „von Adelsdorf“ (aus Adelsdorf, auch Otlohesdorf, Otelsdorf).
König Heinrich V., der gegen seinen Vater Heinrich IV. aufbegehrte und diese Auseinandersetzung auch im Nordgau austrug, entlohnte die ihn unterstützenden Adelsdorfer mit weiterem Besitz um Creußen. Dieser bildete die wirtschaftliche Grundlage für eine weitere Expansion des Geschlechts im heutigen Landkreis Forchheim.
Nachdem die Burg Schlüsselberg nach 1216 in ihren Besitz übergegangen war, nannten sich die Edelfreien von „Adelsdorf-Creußen-Greifenstein“ 1219 erstmals „von Schlüsselberg“.
Zu ihrem Einflussbereich in der Fränkischen Schweiz zählten: Altendorf, Betzenstein, Burggrub, Buttenheim, Ebermannstadt, Muggendorf, Pretzfeld, Reifenberg, Kloster Schlüsselau, Schlüsselfeld (1336 von Konrad II. gegründet und von Kaiser Ludwig zur Stadt erhoben), Waischenfeld und Wiesenttal, die Burgen Greifenstein, Neideck, Rabenstein, Streitberg, Schlüsselberg und Waischenfeld, in Oberfranken Schnabelwaid, und Untersteinach, in Mittelfranken Neunhof und in Baden-Württemberg Grüningen (1322–1336), Vaihingen an der Enz und hierbei insbesondere in Hohenhaslach (Morgengabe). Außerdem weisen Wappen auf Verbindungen zu schwäbischen Klöstern in Hechingen, Gutenzell-Hürbel und Obermarchtal hin, bei deren Stiftung oder Ausbau vermutlich Heiratsgut von Schlüsselberger Erbtöchtern eingeflossen ist.
Konrad II. von Schlüsselberg war der letzte männliche Vertreter und wurde somit zur einflussreichsten Persönlichkeit seines Geschlechts. In der Schlacht von Gammelsdorf und insbesondere in der Schlacht bei Mühldorf erwarb er sich die Gunst König Ludwigs des Bayern und er erhielt einige Privilegien. So wurde er 1322 von König Ludwig zum Vorstreiter und Reichssturmfähnrich ernannt und deshalb mit der Reichsstadt Grüningen (heute Markgröningen) belehnt (bis 1336).
Die Fehde mit drei mächtigen Nachbarn, dem Bamberger Fürstbischof Friedrich von Hohenlohe, dem Fürstbischof von Würzburg und dem Burggrafen von Nürnberg, wurde für den exkommunizierten und damit vogelfreien Konrad II. zum tödlichen Verhängnis: Am 14. September 1347 streckte ihn bei der Verteidigung seiner Burg Neideck eine Blide nieder.
Die Sieger teilten das Territorium der nun ohne männlichen Erben verbliebenen Schlüsselberger großteils unter sich auf und speisten Konrads Witwe und Töchter mit Abfindungen ab. Der Streit um Konrads Erbe hielt noch viele Jahre an.
Das in enger Anlehnung an das Grabmal des Gottfried von Schlüsselberg (+1307) entstandene Wappen zeigt in Rot einen silbernen schräg rechts gestellten Schlüssel mit dem Bart nach oben und nach vorne. Auf dem Helm mit rot-goldener (auch rot silberner) Decke der Schlüssel auf einem fünfspitzigen Schirmbrett.
Spätere Wappenabbildungen zeigen den silbernen Schlüssel meist auf einem grünen Dreiberg. Auf dem Helm das Schildbild. Bei Grünenberg ist als Helmzier ein roter Frauenrumpf mit seitlich angehefteten silbernen Schlüsseln überliefert.
Auch wenn ein historischer Zusammenhang nicht gegeben zu sein scheint, gibt es in Bad Staffelstein eine Sage über einen Schlüsselberger Kreuzritter von Burg Staffelstein, der nach seiner Rückkehr versehentlich seinen Vater niederstreckte.
Quellen: Kenotaph im Kloster Schlüsselau des Gottfried von Schlüsselberg, verstorben 1307. Johann Siebmachers Wappen-Buch. Faksimile-Nachdruck der 1701/05 bei Rudolph Helmers in Nürnberg erschienenen Ausgabe. Alle 6 Teile mit Anhang, Register und allen Erweiterungen bis zum Abschluss der Stammausgabe von 1772. Battenberg-Verlag, München 1975, „Des Ritters Conrad Grünenbergs, Ritters und Burgers zu Costenz, Wappenpuch“, Faksimileprint von 2009 - Original erschienen 1875 in Görlitz. Siebmachers Wappenbuch von 1605. Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia.