Schönberg ist der Name eines sächsischen Uradelsgeschlechts, das sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Einige Angehörige der Familie waren Bischöfe, Kardinäle, Amtmänner oder Kammerherrn. Bis 1761 leiteten mehrere Mitglieder der Familie von Schönberg die sächsische Bergbauverwaltung als Berghauptmann bzw. Oberberghauptmann.
Nach ihrer eigenen Überlieferung stammt die Familie von Schönberg von der Burg Schönburg im Bistum Naumburg. Gleichzeitig erheben auch die Herren und Grafen von Schönburg den Anspruch, von dieser Burg zu stammen. In den Urkunden der Bischöfe von Naumburg werden von 1157 an „Schonenbergs“ als Edelfreie, später nur noch als Ministeriale genannt.
Andere Überlegungen legen eine Abstammung der Familie von Rothschönberg in der Mark Meißen, das bis in das 17. Jahrhundert als Schönberg bezeichnet wurde, nahe
Hugo von Sconenberg wird in späteren Urkunden dann nach der Rudelsburg benannt, wo er Burgmann war. Die 1218 geweihte St. Michaelskapelle im Zisterzienserkloster Altzella bei Nossen ist die erste bekannte Grablege der Schönbergs, die „Schönberg-Kapelle“. Mit dem 1282 bis 1284 wiederholt in Urkunden des Klosters Altzella genannten Sifrid von Schönberg beginnt die genealogisch gesicherte Stammreihe. Seit dieser Zeit sind die Schönbergs vor allem eine Familie in der Mark Meißen und in der Lausitz.
Erste bekannte Besitze waren Rothschönberg (urkundlich seit 1254) und Zschochau – danach heißen die beiden Hauptäste. Im 14. Jahrhundert kamen – wohl als Ersatz für die Herrschaft Schellenberg (später Augustusburg) – die Herrschaften Sachsenburg (1368 bis 1610) und Sayda/Herrschaft Purschenstein (bis 1945) hinzu. Die spätgotische Sachsenburg ließ Caspar von Schönberg um 1480 durch den sächsischen Baumeister Hans Reynhart auf den Resten einer älteren Burg errichten. In Frankenberg/Sa., das zur Sachsenburger Herrschaft gehörte, ließ Caspar von Schönberg 1553 das Rittergut Frankenberg, auch Neubau genannt, errichten.
1377 erwarben die Schönbergs Schloss Reinsberg, das über 500 Jahre, bis 1945, im Familienbesitz blieb; 1572 erfolgte eine Teilung in Oberreinsberg und Niederreinsberg. Von 1473 bis 1564 gehörte ihnen die Herrschaft Stollberg. Ebenfalls 1473 erwarben sie die Herrschaft Frauenstein, wo sie ab 1585 Schloss Frauenstein errichteten, das 1647 in kurfürstlichen Besitz überging. Von 1533 bis 1907 besaßen sie das Rittergut Gelenau/Erzgeb. und ab 1580 für fast 100 Jahre die Herrschaft Pulsnitz in der Lausitz. Zwischen 1585 und 1650 war das Rittergut Mittelfrohna in Familienbesitz. Im 16. Jahrhundert gehörte der Familie Schonbergk auch das Mohrenhaus in der Niederlößnitz. Zwischen 1630 und 1807 war das Schloss Bieberstein, nahe Reinsberg gelegen, im Besitz der Familie von Schönberg, die es im 17. Jahrhundert weitgehend erneuerte. Zwischen 1676 und 1720 besaß sie das Majoratsgut Großhartmannsdorf. 1797 erwarb die Familie auch die Ruine der Rudelsburg, auf der sie zu Beginn ihrer Geschichte im Mittelalter Ministerialendienst getan hatte, und machte sie zu einem Fideikommiss (1848 wurde hier der Kösener Senioren-Convents-Verband gegründet; 1945 wurde die Burg enteignet).
Hanns Heinrich Caspar Christoph Graf von Schönberg (* 9. April 1924, Wasserjenisch, Schlesien) wurde am 15. März 1939 von seinem Onkel Karl Detlev Siegfried Sahrer von Sahr auf Schloss Dahlen adoptiert und führt, wie auch seine Deszendenten, adelsrechtlich unbeanstandet den Namen Sahrer von Sahr von Schönberg. Schloss Dahlen im nördlichen Sachsen wurde 1945 enteignet und brannte 1973 aus. Nachfahren erwarben 2017 das benachbarte Schloss Leuben.
1945 sind die Nachkommen Sifrids noch in Rothschönberg (seit ca. 1250), Purschenstein (vor 1389), Ober- und Niederreinsberg (1377), Wilsdruff (ca. 1420), Limbach (1445), Herzogswalde (1445), Niederzwönitz (1473, das Herrenhaus zurückerworben 1992), Krummenhennersdorf (1458–1601; 1800), Thammenhain (1666, zurückerworben nach 1990), Bornitz (1669), Tanneberg (1675), Reichstädt (1717, zurückerworben 1998), Kreipitzsch mit der Rudelsburg (1797) sowie Pfaffroda (nach 1352; seit 1917 im Besitz eines Adoptivsohns Alfons Diener von Schönberg, von dessen Nachkommen zurückerworben 2017) und Mockritz (1856; seit 1925 im Besitz eines Adoptivsohns Hendrik Camp von Schönberg, 1993 zurückerworben durch Theda von Kuenheim, geborene Camp von Schönberg und Eberhard von Kuenheim).
Die Familie von Schönberg gehörte damit zu den am weitesten verzweigten und begüterten Geschlechtern des sächsischen Adels. Sie blieb es bis zur entschädigungslosen Enteignung durch die Bodenreform von 1945. Ab 1989 sind einige Mitglieder bzw. Verwandte der Familie wieder nach Sachsen zurückgekehrt (nach Thammenhain, Reichstädt, Niederzwönitz, Pfaffroda, Mockritz und Leuben). Auf Schloss Nossen wird die Dauerausstellung „Spurensuche in Sachsen: Die Familie von Schönberg in acht Jahrhunderten“, mit zahlreichen Familienbildnissen, gezeigt.
Das Stammwappen zeigt in Gold einen aufgerichteten von Rot und Grün geteilten Löwen. Auf dem Helm mit rot-goldener Decke ein roter Löwenrumpf.
Quellen: Otto Hupp, Münchener Kalender 1918. Johann Siebmachers Wappen-Buch, Faksimile- Nachdruck von 1772, Battenberg Verlag, München 1975. Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia.