Plettenberg ist der Name eines westfälischen Uradelsgeschlechtes. Der Name Plettenberg geht auf den Stammsitz am Fuße des Plattberges, am Zusammenfluss von Grüne und Oester in der heutigen Stadt Plettenberg im Sauerland zurück. Dieser Hof Plettonbrath wird bereits in einer zwischen 1063 und 1078 ausgestellten Urkunde der Abtei Werden erwähnt. Die Familie unterstützte vom 12. bis zum 18. Jahrhundert den Erzbischof von Köln und stellte mehrfach den Marschall von Westfalen.
Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung erfolgte 1187 mit der Nennung von Heidolphus de Plettenbrath in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Philipp I. von Heinsberg. Er gehörte zu den Gefolgsleuten des Erzbischofs, der 1180 auch Herzog von Westfalen geworden war. Heidolphus de Pletthenbrath half dem Erzbischof, sein Territorium gegenüber den Nachbarn, insbesondere den Grafen von der Mark, abzusichern. Außerdem wird in Sekundärliteratur ein Gotscalcus v. Plettenbracht (1179) bzw. Godeschalcus de plathberch (1193) erwähnt.
Hunold I. von Plettenberg (* um 1190) war von 1256 bis 1260 und 1267 Marschall von Westfalen. Heidenreich (Heydenricus) von Plettenberg war 1258 Drost der Grafen von Arnsberg und 1266 Marschall von Westfalen. Seine Brüder (oder Vettern) Otto und Rudolf von Plettenberg waren 1286 Stiftsherren der Abtei Essen. Johann I. von Plettenberg (* vor 1270; † nach 1314), Sohn Heidenreichs und dessen Frau Lucia, war von 1294 bis 1298 und von 1300 bis 1312 Marschall von Westfalen. Rabodo von Plettenberg war 1231 Hauptstifter des Dominikanerklosters Soest. Weitere Marschälle von Westfalen waren Hunold II. (1303) und Hermann (1352).
Die immer wiederkehrenden Namen Guntermann (Guntram), Hunold und Heidenreich, diese auch gleichzeitig in verschiedenen Linien, erschweren eine exakte genealogische Aufarbeitung sehr. Dies zeigen die Ausarbeitungen von u. a. Johann Diederich von Steinen, Max von Spießen, Albert K. Hömberg und Walter Stirnberg, die zum Teil zu abweichenden Zuordnungen kommen.
Die Familie teilte sich im Laufe der Zeit in zwei Stämme auf: Schwarzenberg (protestantisch) und Lenhausen-Stockum (katholisch, mit Ausnahme der Linie Stockum), beide jeweils mit verschiedenen Linien, von denen heute noch drei existieren: Heeren, Lenhausen und Stockum.
Das Stammwappen ist von Gold und Blau gespalten. Auf dem Helm mit blau-goldener Decke eine goldene und eine blaue Reiherfeder. Die Farben werden bei Hupp verwechselt dargestellt. Eine Ähnlichkeit mit dem Wappen des Adelsgeschlechts Vogt von Elspe ist erkennbar.
Quellen: O. Hupp, Münchener Kalender 1908. J. Siebmachers Wappenbuch 1701-1705, Faksimile-Nachdruck von 1975, Battenberg Verlag, München. Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia.