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Gerhard von Malberg (* vor 1200; † 26. November 1246) war von 1240 bis 1244 Hochmeister des Deutschen Ordens.

Gerhard von Malberg stammte aus dem gleichnamigen Ort im heutigen Eifelkreis Bitburg-Prüm. Sein Vater soll Markgraf Theodorich von Aere gewesen sein, der Agnes von Malberg geheiratet und aus deren Recht die Burg und Herrschaft Malberg innehatte und sich nach dieser nannte. Gerhard war verheiratet und hatte zwei Söhne, Thedorich und Otto. Nach dem Tod seiner Frau reiste er nach Outremer, wo einige seiner Verwandten bereits länger ansässig waren und dort höhere Ämter im Templerorden bekleideten.

Vermutlich 1217 trat Gerhard in Akkon dem Deutschen Orden bei. Spätestens 1227 war Gerhard nomineller Komtur von Toron, einer der wichtigsten Ordensburgen im Heiligen Land.

Seine Position in Outremer und auch seine verwandtschaftlichen Beziehungen zum Templerorden brachten ihn in zunehmende Opposition zum Hochmeister Hermann von Salza, als sich dieser im Gefolge Kaiser Friedrichs II. anlässlich dessen Kreuzzugs in den Jahren 1228–1229 im Heiligen Land aufhielt. In der Folgezeit schwang sich Gerhard zum Wortführer der „Fraktion des Ordens Teutonicum im Heiligen Lande“ auf. Diese opponierte stark gegen die Politik des Hochmeisters, der den Interessen des damals gebannten Kaisers folgte und die Expansion im Pruzzenland vorantrieb, während Gerhards Fraktion dafür eintrat, sich verstärkt auf das Heilige Land zu konzentrieren. 1240 wurde Gerhard Oberster Marschall des Ordens, mit Sitz in Akkon.

Erst nach dem Tod von Hermann von Salza sowie dessen unmittelbarem Nachfolger Konrad von Thüringen gelang es Gerhard, sich auf dem Ordenskapitel durchzusetzen. 1240 oder 1241 wurde er zum Hochmeister des Ordens gewählt. Angesichts der zunehmenden Zersplitterung der Ordenskräfte, nunmehr auf den osteuropäischen Kriegsschauplätzen wie Preußen und Livland sowie der Bedrohung im Heiligen Land selbst, resignierte Gerhard und führte entgegen den Ordensstatuten das Leben eines Troubadours, was den Überlieferungen zufolge seiner Natur am ehesten entsprach – hingegen seine an den Ordensstatuten festhaltenden Ordensbrüder zunehmend erbitterte. Dazu kam seine einseitige Festlegung des Ordens im Heiligen Land. Dort pochte er zwar angesichts des Konfliktes zwischen Templern und Johannitern auf eine vermittelnde Rolle des Deutschen Ordens, seine Sympathien lagen jedoch zu eindeutig auf Seiten der Tempelritter, was maßgeblich zu seiner Isolation innerhalb des eigenen Ordens beitrug.

Auf einem Generalkapitel zu Toron wurde Gerhard von Malberg zum Amtsverzicht gedrängt, dem er in der Folge auch nachkam. Nach seinem Ausscheiden im Jahre 1244 aus Amt und Deutschem Orden ist wenig über Gerhard von Malberg überliefert. Papst Innozenz IV. gestattete ihm zum Templerorden überzutreten. Es ist aber nicht belegt, dass er diesen Ordenswechsel vollzogen hat. Er starb am 26. November 1246.

Wappen: in einem silbernen (weißen) gevierten Schild in Feld 1 + 4 ein schwarzes Ordenskreuz belegt mit einem gelben (goldenen) Lilienkreuz darauf ein gelbes (goldenes) Herzschild, darin der schwarze Reichsadler, Feld 2 und 3 ist fünfmal von Gold (Gelb) und Rot geteilt. Auf dem Helm mit schwarz-silberner Decke ein wie der Schild bezeichnetes Schirmbrett.

Quellen: 800 Jahre Deutscher Orden, Bertelsmann Lexikon Verlag, Germanisches National Museum Nürnberg, 1990. Hans-Georg Böhm, Hochmeisterwappen des Deutschen Ordens 1198-1618, Fränkische Nachrichten Druck- und Verlags GmbH, Tauberbischofsheim 1990. Ingo F. Walther, Codex Manesse. Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift. Frankfurt am Main 1988. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia.

 

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Burchard von Schwanden, auch Burkhard, (*um 1245 in Bern ; † 1310) war von 1283 bis 1290 der 12. Hochmeister des Deutschen Ordens.

Die Herkunft aus Bern ist wahrscheinlich. Burchard wäre demnach identisch mit einem 1268 erwähnten „Burgensis in Berno“. Er ist der erste Schweizer, der das höchste Amt des Deutschen Ordens bekleidet hat. Etwa 1268 bis 1270 dürfte er in den Deutschen Orden eingetreten sein. Im Jahre 1275 war er Komtur von Könitz bei Bern, 1277-80 Landkomtur von Thüringen und Sachsen, 1281/82 Komtur von Marburg (Hessen). Wohl 1283 wurde er in Akkon zum Hochmeister gewählt: der letzte Hochmeister des Deutschen Ordens, der in Akkon residiert hat. In Preußen ist er nur vorübergehend gewesen. In seine Amtszeit fällt der Endkampf um Akkon. Es ist nicht völlig zu klären, was ihn im Jahre 1290, nachdem er das letzte Aufgebot des Deutschen Ordens in das Heilige Land geführt hatte, dazu bewog, abzudanken. Noch weniger sicher ist sein angeblicher späterer Eintritt in den Johanniterorden und seine Tätigkeit in diesem Orden (Komtur in Buchsee, Schweiz?).

Wappen: in einem silbernen (weißen) gevierten Schild in Feld 1 + 4 ein schwarzes Ordenskreuz belegt mit einem gelben (goldenen) Lilienkreuz darauf ein gelbes (goldenes) Herzschild, darin der schwarze Reichsadler, Feld 2 und 3 In Silber (Weiß) eine rote Leiter (auf verschiedenen Abb. auch eine gebogene Weinleiter). Auf dem Helm mit schwarz-silberner Decke ein wie der Schild bezeichnetes Schirmbrett.

Quellen: 800 Jahre Deutscher Orden, Bertelsmann Lexikon Verlag, Germanisches National Museum Nürnberg, 1990. Hans-Georg Böhm, Hochmeisterwappen des Deutschen Ordens 1198-1618, Fränkische Nachrichten Druck- und Verlags GmbH, Tauberbischofsheim 1990. Ingo F. Walther, Codex Manesse. Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift. Frankfurt am Main 1988. Nachrichtenportale im Internet: u. a.Wikipedia.

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