Lerchenfeld ist der Name eines alten bayerischen Adelsgeschlechts. Die Herren von Lerchenfeld gehören zum altbayerischen Uradel. Zweige der Familie bestehen bis heute. Bereits im Jahre 1070 wird das Geschlecht mit Wernhard (auch Bernardus) de Lerchinfelt erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglicher Stammsitz war vermutlich ein Burgstall an der Straße zwischen Regensburg und Straubing in Lerchenfeld, heute ein Ortsteil der Stadt Neutraubling im Oberpfälzer Landkreis Regensburg. Nach Kneschke wurde die Burg während der Ungarneinfälle zerstört und aufgegeben. Angehörige der Familie ließen sich später in Regensburg und Straubing nieder und gehörten dort schon bald zum städtischen Patriziat.
Hugo Lerchenfeld, er starb nach 1216, sammelte als Bürger und Domherr von Regensburg ältere aber auch eigene Aufzeichnungen als „Annales Ratisbonenses“. Albrecht Lerchenfelder zog nach dem Abtritt der Hälfte seiner Güter zu Lerchenfeld am 11. November 1309 nach Regensburg. Die durchgehende Stammreihe beginnt mit Heinrich Lerchenvelder, wahrscheinlich der Sohn von Albrecht, der 1347 bis 1357 in Regensburg urkundlich erscheint.
In einem Wappenbrief vom römisch-deutschen König Sigismund erhielt Heymeram Lerchenfelder, herzoglich bayerischer Mautner und Stadtkämmerer zu Straubingen, am 25. Mai 1427 zu Sankt Georgen im Szeklerland eine Bestätigung des Stammwappens mit Helmkrone.
Zu den frühen Besitzungen des Geschlechts gehörte schon 1410 das Wasserschloss Gebelkofen (heute Ortsteil von Obertraubling), das sich bis heute im Familienbesitz befindet. Caspar von Lerchenfeld († 1589), herzoglich bayerischer Regierungsrat, erwarb Köfering, ebenfalls bis heute im Besitz der Lerchenfelder, und die Burg Brennberg (damals Prennberg). Er erhielt zusammen mit Andreas Lerchenfelder zu Prennberg, herzoglich bayerischer Rat, Heinrich Lerchenfelder zu Welchenberg, bischöflich Passauer Rat, Hans Lerchenfelder zu Gablkofen (heute ein Ortsteil des Marktes Reisbach) und Georg David Lerchenfelder zu Prennberg am 26. April 1587 zu Prag eine Wappenbesserung und Reichsadelsbestätigung mit dem Prädikat von Lerchenfeldt. Das Wappen der erloschenen Adelsfamilie von Prennberg, in Silber drei grüne unten geöffnete aneinanderstoßende brennende Berge, wurde dem Stammwappen hinzugefügt.
Caspar von Lerchenfeld teilte die gesamten Stammgüter unter seinen Söhnen auf, welche die fünf Linien zu Lerchenfeld auf Ober-Prennberg, Lerchenfeld auf Unter-Prennberg (erloschen 1652), Lerchenfeld auf Gabelkofen (erloschen 1649), Lerchenfeld auf Welchenberg (erloschen 1597) und Lerchenfeld auf Köfering begründeten. Die späteren Grafen von Lerchenfeld stammen aus den beiden Linien zu Ober-Prennberg und Köfering…..
Die Grafen von Lerchenfeld hatten bis zum Ende der Monarchie in Bayern einen erblichen Sitz in der Kammer der Reichsräte. 1917 übte diese Position Otto Graf von und zu Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg aus.
Das Stammwappen zeigt nach Hupp in Rot einen silbernen Sparren, in dessen Giebel auf grünem Dreiberg eine flugbereite naturfarbene Lerche. Auf dem Helm mit rot-silberner Decke, ein geschlossener Flug, der das Wappenbild wiederholt.
Elemente und Farben aus dem älteren und jüngeren Wappen der Familie Lerchenfeld erscheinen noch heute in zahlreichen bayerischen Orts- und Gemeindewappen.
Quellen: O. Hupp, Münchener Kalender von 1901. Siebmachers Wappenbuch, 1605. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia. Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988.