Haus Kraiburg-Ortenburg (Pfalzgrafen von Bayern)
Ein früher Seitenzweig des Hauses Ortenburg hatte das Pfalzgrafenamt in Bayern inne. Diese pfalzgräfliche Linie (Kraiburg-Ortenburg aus dem Hause Spanheim) führte einen blauen feuerspeienden Panther auf silbernem Grund im Wappen. Eine Helmzier ist nicht überliefert. Nach dem Aussterben der Linie im Jahre 1248 wird der Panther vom Bayernherzog Heinrich VIII. übernommen und steht heute symbolisch im bayerischen Staatswappen für Altbayern und damit für die beiden Regierungsbezirke Ober- und Niederbayern. In vielen bayerischen Orts- und Stadtwappen wird der Panther auch in roter Farbe geführt.
Die zum hohen Adel zählenden bayerischen Grafen zu Ortenburg (früher Ortenberg) haben ihre Ursprünge in Rheinfranken und Kärnten. Die Ortenburger sind ein Seitenzweig des Geschlechts der Spanheimer, die von 1122 bis 1269 (nominell bis 1279) die Kärntner Herzogswürde innehaben. Sie regieren von 1134 bis 1805 die niederbayerische Reichsgrafschaft Ortenburg. Das Geschlecht der Grafen zu Ortenburg besteht bis heute; der Hauptzweig lebt im oberfränkischen Tambach.
Neben ihrer reichsunmittelbaren Grafschaft haben die Ortenburger früher umfangreiche Besitzungen in Niederbayern, der Oberpfalz und Österreich. Zudem waren sie Vögte des Hochstiftes und Domkapitels Passau sowie der Klöster St. Nikola, Aldersbach, Frauenchiemsee und Mondsee.
Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988. Die Wappenrolle von Zürich, Ein heraldisches Denkmal des 14. Jahrhunderts in getreuer farbiger Nachbildung des Originals mit den Wappen aus dem Hause zum Loch, Zürich 1930, Orell Füssli Verlag. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia. Siegel Rapots III. von 1247.