Katte, auch Katt, ist der Name eines alten brandenburgischen Adelsgeschlechts. Die Herren von Katte gehören zum altmärkischen Uradel. Zweige der Familie bestehen bis heute.
In älterer Literatur werden niederrheinische Ursprünge der Familie vermutet. So sollen Angehörige unter König Heinrich I. sollen aus den Niederlanden gekommen sein und sich dann zeitig in den Erzstiften Magdeburg und Bremen niedergelassen haben. Erstmals urkundlich erwähnt wird das Geschlecht am 7. Oktober 1221 mit Balduwinus Catus als scabinus (lat. Schöffe) in Pennigsdorf bei Güsen. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit Heinrich Katt auf Wust, Zollchow und Redekin, der von 1380 bis 1392 in Urkunden erscheint.
Das ursprüngliche Siedlungsgebiet der Familie lag im Elb-Havel-Winkel im Jerichower Land. Das Gebiet wird auch der Kattewinkel genannt. Wahrscheinlich sind die Kattes eines Stammes mit denen von Lossow, die zu Gesamtlehen saßen.
Die frühen Angehörigen des Geschlechts nahmen nur selten das Prädikat von vor ihren Namen. Aus dem Hause Vieritz-Zollchow stammte Balthasar Katte. Sein Sohn aus der Ehe mit Ursula von Tresckow, Melchior Katte, wurde Landrat im Kreis Jerichow und Besitzer der vom Vater ererbten Güter Vieritz, Zollchow, Alten- und Neuenklitsche. Er heiratete Ursula von Thümen aus dem Hause Blankensee. Dessen Enkel Melchior Katte war Domherr und Senior des Hochstifts zu Havelberg und Erbherr auf Altenklitsche, Bellin, Buschow und Bagow.
Aus dem Hause Wust stammte Hans Katte, herzoglich sachsen-coburgischer Hofmarschall und Herr auf Wust, Scharlibbe und Kamern. Aus seiner Ehe mit Auguste von Tschammern stammte der Sohn Hans Heinrich von Katte (1681–1741). Er war einer der bedeutendsten Vertreter der Familie und diente drei preußischen Königen. Zunächst Generaladjutant des preußischen Königs Friedrich I. und Ritter des Schwarzen-Adler-Ordens, wurde er später Gouverneur von Kolberg. Unter Friedrich Wilhelm I. 1731 zum Generalleutnant und fünf Jahre später zum General der Kavallerie befördert, starb er 1741 als königlich preußischer Generalfeldmarschall. Er war der Vater des Jugendfreundes von Friedrich dem Großen, des Leutnants Hans Hermann von Katte (1704–1730), der im Alter von sechsundzwanzig Jahren am 5. November 1730 in Küstrin enthauptet wurde. Als Friedrich II. 1740 den Königsthron bestieg, ernannte er den Vater Hans Heinrich zum Generalfeldmarschall und erhob ihn und dessen Nachkommen beiderlei Geschlechts in den preußischen Grafenstand. Er war in zweiter Ehe mit Elisabeth von Bredow († 1736) verheiratet, doch erlosch die gräfliche Linie mit dem Tod seines letzten Sohnes 1748 im Mannesstamm. Schon vor dieser Phase begann aber die Tradition der Mitgliedschaft in der alten Kongregation des Johanniterordens, die bis heute wahrgenommen wird.
Heinrich Christoph von Katte, ein älterer Bruder des Feldmarschalls und Ehrenritter des Deutschen Ordens, wurde Kammerpräsident zu Magdeburg und am 11. März 1746 Wirklicher Geheimer Staats- und Kriegsrat, Vizepräsident und dirigierender Minister im Generaldirektorium. Er starb am 23. November 1760. Aus seiner Ehe mit Ursula Dorothea von Möllendorff stammen die drei Brüder Johann Friedrich, Bernd Christian und Carl Aemilius. Johann Friedrich von Katte nahm mit Auszeichnung unter anderem an den Schlachten bei Hohenfriedberg, Soor, Kesselsdorf, vor Prag, Schlacht bei Kolin und Breslau während der Schlesischen Kriege teil. Er wurde am 22. Mai 1756 zum Generalleutnant befördert und starb am 29. März 1764 im 50. Dienstjahr. Aus seiner Ehe mit einer Gräfin Truchsess-Waldburg-Capustigall kamen ein Sohn und eine Tochter. Bernd Christian von Katte († 1778), Herr auf Wust und Lütchen-Mangelsdorf, wurde königlich preußischer Generalmajor und Chef des nach im benannten Dragonerregiments. Er war verheiratet mit einer Tochter aus dem Adelsgeschlecht derer von Kröcher. Ein Sohn aus dieser Ehe überlebte ihn. Carl Aemilius von Katte starb 1757 als königlich preußischer Oberst.
Auch später zeichneten sich Angehörige der Familie vor allem als Offiziere in der preußischen Armee aus. Gottfried Friedrich Bodo von Katte starb 1833 als preußischer Oberst a. D., und Friedrich Carl von Katte (1770–1836) aus dem Hause Zollchow, ein treuer Waffengefährte des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig, starb 1836 als preußischer Oberstleutnant a. D. auf seinem Gut Neuenklitsche bei Genthin. Gottfried von Katte stieg bis zum preußischen Generalleutnant auf. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts starb mit den Brüdern Wilhelm von Katte und Alfred von Katte, beide in ihrer Jugendzeit Zöglinge an der Ritterakademie Brandenburg, die direkte Linie Wust aus. Das Gut blieb aber in Familienhand.
Der königlich preußische Generalfeldmarschall Hans Heinrich von Katte (1681–1741) erhielt am 6. August 1740 in Berlin den preußischen Grafenstand.
Das Stammwappen zeigt in Blau eine silberne aufspringende Katze mit einer schwarzen Maus im Maul. Auf dem Helm mit blau-silberner Decke die Katze wachsend (auch sitzend) vor neun fächerförmig gestellten, silbergestielten, roten Rosen (auch natürliche Lilien mit grünen Stengeln, aber auch ganz ohne Rosen und Lilien).
Das 1740 verliehene gräfliche Wappen hat drei Helme und ist geteilt. Oben in Silber auf rotem Kissen eine goldene Krone und ein goldenes Zepter, unten in Blau auf grünem Boden das Stammwappen. Auf dem rechten Helm ein roter Steighaken mit drei Quersprossen (Wappenbild derer von Bredow) zwischen einem offenen schwarzen Flug, der mittlere Helm wie der Stammhelm, auf dem linken ein geharnischter schwarzer Rechtsarm, einen Marschallstab haltend. Alle Helme haben blau-silberne Helmdecken.
J. Siebmachers Wappenbuch großes Wappenbuch, Die Wappen des preußischen Adels (1.Teil, Band 14), Bauer und Raspe Verlag, Reprografischer-Nachdruck von 1973, Neustadt an der Aisch. Wappen des Geschlechts Katte (Katze) in Johann Siebmachers Wappenbuch (um 1605). Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia.