Johanniter Ordensritter
Der Orden vom Hospital des Heiligen Johannes zu Jerusalem (lateinischer Name: Ordo Hospitalis sancti Johannis Ierosolimitani), auch Ritterlicher Orden Sankt Johannis vom Spital zu Jerusalem genannt, entsteht nach der Eroberung Jerusalems durch das Heer des Ersten Kreuzzuges im Jahre 1099. Die Ritter dieses Ordens werden auch als Johanniter oder Hospitaliter bezeichnet. Nach dem Untergang der Kreuzfahrerstaaten und der ab 1306 erfolgten Übersiedlung des Ordens nach Rhodos, der 1530 eine weitere nach Malta folgte, bürgerte sich für die Ordensritter auch die Bezeichnungen Rhodesier und Malteser ein. Der Orden erwirbt seit der Mitte des 12.Jahrhunderts Besitz im römisch-deutschen Reich. 1312 werden die Johanniter Besitznachfolger des aufgehobenen Templerordens. In der Reformation werden einige Niederlassungen säkularisiert; die Balley Brandenburg trat zum Protestantismus über. 1548 wird der Johannitermeister in den Reichsfürstenstand erhoben. In Bayern entsteht noch 1780 die englisch-bayerische Zunge (Ordensprovinz) mit der Großballei Neuburg. 1808 wird der Johanniterorden im Rheinbundgebiet säkularisiert. Der katholische Gesamtorden überlebte jedoch die napoleonische Zeit und ist heute als Malteserorden Träger eines weltweit agierenden Hilfsdienstes. Als Johanniterorden wird heute der 1852 in Preußen wieder begründete evangelische Zweig des Ordens bezeichnet.
Wann der Johanniterorden das achtspitzige Kreuz als Symbol angenommen hat, ist nicht sicher. Nachzuweisen ist es in seiner heutigen, symmetrischen Form auf Ordensmänteln jedenfalls schon auf Zeichnungen, die der Vizekanzler des Ordens Guillaume Caoursin nach der erfolgreichen Abwehr der türkischen Belagerung von Rhodos im Jahr 1480 angefertigt hat. Zu Anfang trägt der Orden nur ein einfaches weißes Balkenkreuz auf schwarzem oder rotem Grund, das lange Zeit parallel neben dem achtspitzigen Kreuz die militärische Kleidung der Ordensmitglieder zierte und bis heute die offizielle Flagge des Malteserordens und des englischen Order of St. John darstellt. In zivilen Angelegenheiten wurde das stets weiße Kreuz auf schwarzem Grund, in kriegerischen Auseinandersetzungen auf rotem Grund getragen. Die dargestellte Grafik zeigt in idealisierter Darstellung einen Johanniter Ordensritter im Stile des 14. Jahrhunderts. Die Helmzier, ein silbernes Johanniterkreuz, ist einem Wappenstein von 1684 des Matthias Freiherr von Metternich, Rezeptor von Niederdeutschland, entnommen.
Quelle: Nachrichtenportal im Internet: Wikipedia.Quellenangabe: Wikipedia: Nachschlagewerke im Internet. Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988.