Herr Burkart von Hohenfels (Minnesänger)
Die Herren von Hohenfels waren vermutlich Ministerialen des Bischofs von Konstanz und saßen auf Burg Hohenfels bei Sipplingen am Überlinger See. Hier wird seit dem 19. Jahrhundert das Andenken an den Dichter besonders gepflegt.
Urkundlich nachgewiesen ist Burkart – wenn es sich um die gleiche Person handelt – zwischen 1212 und 1242. 1216 erscheint er bei Friedrich II. in Ulm, ab 1222 mehrfach am Hofe des Königs Heinrich VII.
Er ist als einziger Verteter aus dem Bereich des heutigen Bodeseekreises mit Gedichten und einer Miniatur in der Großen Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse) vertreten. Von Hohenfels sind achtzehn Minnelieder überliefert (Blätter 110 bis 113). Er setzte als erster den anspruchsvollen geblümten Stil ein. Seine „virtuose Eleganz des Metrisch-Rhythmischen“ verbindet ihn mit Gottfried von Neifen (V. Mertens).
Hugo von Hofmannsthal übernahm Lied I in seinen Jedermann.
Das Wappen im Codex Manesse zeigt einen von Grün und Silber geteilten Schild. Auf dem goldenen Topfhelm eine sogenannte Waele (Fächerkleinod) in den Farben des Schildes, die oben mit roten Knöpfen besteckt ist. In der Wappenrolle von Zürich sind auf einem roten Helm zwei Büffelhörner mit Kamm in den Schildfarben abgebildet.
Quellen: Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988. Gisbert Hoffmann, Wappenbuch Bodenseekreis, Tettnang 1991. Die Wappenrolle von Zürich, farbige Nachbildung des Originals, Orell Füssli Verlag Zürich und Leipzig 1930, Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia.