Guttenberg (Freiherrn, Reichsritter) ist der Name eines fränkischen Adelsgeschlechts, welches sich als Ministeriale der Grafen von Andechs, Herzöge von Meranien, nach der vor 1320 errichteten Burg Guttenberg am Obermain benannte und seit 1149 als „von der Plassenburg“ greifbar ist und zum Nordgau gehörte. Die Guttenberg waren Lehensträger der Burggrafen von Nürnberg sowie der Hochstifte Würzburg und Bamberg. Innerhalb der Reichsritterschaft gehörten sie den fränkischen Kantonen Rhön-Werra (1650–1801/1802); Baunach (spätes 16. Jahrhundert, 1750–1806) mit Kirchlauter und Kleinbardorf; Steigerwald (1700, 1790); Odenwald (17. Jahrhundert) und Gebirg (frühes 16. Jahrhundert bis 1805/1806) innerhalb des Ritterkreises Franken an. Die Linie Steinenhausen hatte seit 1691 erblich das Amt des Obermarschalls des Hochstiftes Würzburg inne. 1700 stieg das Geschlecht in den Reichsfreiherrnstand auf. Im Jahre 1802 wurden die Güter vom Kurfürstentum Bayern besetzt und 1804 an Preußen übertragen. Später kamen der Land- und Burgbesitz an Bayern zurück.
Das Geschlecht der Guttenberg erscheint erstmals urkundlich im Jahr 1149 mit „Gundeloh von Blassenberg“, mit dem die Stammreihe beginnt. Mit dem Erwerb der Burg Guttenberg mit der Ortschaft Guttenberg im Frankenwald – vor dem Jahr 1329 erbaut – durch Heinrich von Blassenberg um 1310 wechselte der Geschlechtsname zu „von Guttenberg“. Der Lehensbesitz der Reichsritter von Guttenberg lag im Landkreis Kulmbach im Nordgau (Bayern). Im frühen Mittelalter soll eine Gertraud von Guttenberg im Jahre 968 für die Durchführung der Helmschau und Helmteilung (Festlegung der Turniergruppen) beim Turnier von Merseburg (969) gewählt worden sein, möglicherweise eine Angehörige der Guttenberg bei Bergzabern; ein von Guttenberg soll 1080 an einem Turnier von Augsburg teilgenommen haben.
Die Reichsritter von Guttenberg waren in der Zeit um 1500 mit zahlreichen gebürgischen Familien des Ritterstandes verwandt und verschwägert. (siehe Liste fränkischer Rittergeschlechter) und waren mehrheitlich Domherrn in Bamberg (siehe Bamberger Domkapitel). Zu den Verwandten der Guttenberg zählten die Aufseß, Bibra, Giech, Hirschberg, Redwitz, Reitzenstein, Rotenhan, Sparneck, Stiebar und Streitberg. Außer diesen auch die von der Tann, Berlichingen, Hutten, Truchseß von Wetzhausen, Marschalk von Ostheim, Heldritt, Fuchs von Schweinshaupten, Ehenheim, Trautenberg, Sturmfeder, Kotzau und Lüchau.
Über die Standesgrenzen der Reichsritterschaft des niederen Adels in Franken ging die Ehe der Osanna von Guttenberg mit Wolfgang von Schwarzenberg-Seinsheim, den späteren Fürsten von Schwarzenberg. Zu Anfang des 16. Jahrhunderts heiratete der bambergische Vizedom von Guttenberg in Kärnten Rosina von Graben († 1539), eine Tochter des Ulrich III. von Graben. Von dem Jahr 1502 bis 1968 gehörte der Grundbesitz in Kirchlauter zum Rittergut derer von Guttenberg, die bis 1968 im Ort ansässig waren. Von 1688 bis 1698 wurde das Guttenberg’sche Wasserschloss im barocken Stil erbaut. Es ist heute im Besitz der Grafen von Stauffenberg.
Im Jahr 1695 kauften die Freiherren von Guttenberg den Besitz in Sternberg im Grabfeld (Unterfranken). Das benachbarte Sulzdorf war Bestandteil dieses Rittergutes, das 1806 durch das Großherzogtum Würzburg des Erzherzogs Ferdinand von Toskana mediatisiert wurde und mit diesem 1814 an das Königreich Bayern fiel. Schloss Sternberg blieb bis 1838 im Besitz der Guttenberg. Um 1700 waren die Guttenberg auch im Ritterkanton Baunach organisiert und wurden im April 1700 von Leopold I., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, in den Reichsfreiherrenstand aufgenommen und im Königreich Bayern im Februar 1814 bei der Freiherrenklasse eingeschrieben.
Das Stammwappen zeigt in Blau eine goldene Rose. Auf dem Helm mit rot-silberner Decke ein hermelingestülpter roter Turnierhut, besteckt mit fünf natürlichen Rohrkolben.
Quellen: Otto Hupp, Münchener Kalender 1922. Johann Siebmachers Wappen-Buch, Faksimile- Nachdruck von 1772, Battenberg Verlag, München 1975. Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia.