Droste zu Hülshoff (auch Droste-Hülshoff) heißt ein erstmals im 11. Jahrhundert als von Deckenbrock urkundlich erwähntes, noch blühendes Uradelsgeschlecht des Münsterlandes. Bekannt ist es vor allem durch Annette von Droste-Hülshoff, eine bedeutende deutsche Dichterin des 19. Jahrhunderts. Neben dieser berühmten Namensträgerin gehörten viele katholische Geistliche, Rats- und Handelsherren, Bürgermeister, Gutsbesitzer, Generäle, Beamte, Literaten, Wissenschaftler und Künstler zu dieser Familie.
Verwandt mit Dynastengeschlechtern, ist die Familie trotz edelfreier Abstammung zugleich das bekannteste von drei heute noch blühenden münsterschen Erbmännergeschlechtern und verbreitete sich ab dem 16. Jahrhundert zusätzlich in Sachsen, Ostpreußen, Bayern und Baden.
Ausgestorbene andere Linien des gleichen Adelsgeschlechts waren die Droste zu Handorf, Droste zu Uhlenbrock, Droste zu Möllenbeck und zu Zützen, Droste zu Hofe, bzw. einfach Drost(e).
Keine Stammesverwandtschaft besteht jedoch zu weiteren westfälischen Geschlechtern mit dem Namen Droste, wie den Droste zu Vischering und den Droste zu Erwitte.
Der Familienname aller Familien Droste leitet sich vom gleichnamigen Amt des Drosten ab; es war im Mittelalter mit dem Hofamt des Truchsess, lat. dapifer, mittelhochdeutsch drotsete, identisch. Schon 1147 wird als wahrscheinlich erster Drost aus dem Adelsgeschlecht Deckenbrock/Droste zu Hülshoff Everwinus Droste genannt, dann nachweislich als Mitglied der Stammlinie der Ritter Engelbert von Deckenbrock (1266–1298). Von solchen Ämtern, die erblich wurden, übernahmen mehrere Adelsfamilien in Westfalen den Namen Droste. Nur gelegentlich gab es verwandtschaftliche Verbindungen dieser ganz verschiedenen Familien: beispielsweise war Anna Brigitta von Droste zu Hülshoff, die Urgroßmutter der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, eine Tochter des „Erbdrosten“ aus der Familie Droste zu Vischering. Die Verweigerung der Mitgift für diese Ehe war allerdings Ursache eines Rechtsstreits zwischen beiden Familien, der 1737 damit endete, dass Maximilian Heidenreich Droste zu Vischering (1684–1751) seinem, aus einem edelfreien Geschlecht stammenden, Schwiegersohn Heinrich Wilhelm Droste zu Hülshoff (1704–1754) und dessen Nachkommen u. a. zusichern musste, dass beim Aussterben seiner Familie die Droste zu Hülshoff deren Güter erben sollten. Diese beiden Adelsgeschlechter Droste blühen immer noch. Der Name Droste (ohne Zusatz) kommt in Norddeutschland recht häufig vor, wobei auch eine Abstammung von nicht-legitimierten Nachkommen von Adelsfamilien vorliegen kann, meist aber nicht nachweisbar ist. Diese Familien sind nicht zur Führung der Familienwappen berechtigt. Namensgeberin vieler Schulen, Straßen und kultureller Einrichtungen mit dem Namen „Droste“ – beispielsweise für die Droste-Hülshoff-Gymnasien – ist zumeist die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff.
Hülshoff ist der Name einer Wasserburg und eines Rittergutes in Havixbeck, Kreis Coesfeld, Nordrhein-Westfalen (vor 1975 zu Roxel, Landkreis Münster, gehörend), deren Bezeichnung sich von „Hülse“, dem Namen eines Ministerialengeschlechts zu Kleve ableitet, das von den Edelherren zu Tecklenburg abstammte. Die Burg, seit 1417 Stammsitz der Freiherren Droste zu Hülshoff, wurde von ihrer letzten Besitzerin 2012 in die neu gegründete Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung eingebracht.
Das Stammwappen zeigt in Schwarz einen geflügelten silbernen Barsch. Auf dem Helm mit schwarz-silberner Decke eine silberne Fischreuse.
Quellen: Wappensiegel von Engelbert von Deckenbrock (1295). O. Hupp, Münchener Kalender 1923. Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia.