Schilling von Cannstatt, auch Schilling von Canstatt oder Schilling von Canstadt. Altes schwäbisches Adelsgeschlecht.
Einer der ersten gesicherten Angehörigen des Geschlechts von Schilling ist der ab dem Jahre 1268 in Urkunden genannte Heinricus dictus Scilling. Er gehörte zur Burgmannschaft der Burg Hohenneuffen nordöstlich von Reutlingen und nannte sich ab 1278 Ritter.
Den späteren Sitz zu Cannstatt bei Stuttgart hat das Geschlecht, das schon früh das Amt des Erbschenken von Schwaben erlangte, als dauerhaften Beinamen übernommen. Im Laufe der Zeit bildeten sich verschiedene Äste, deren Angehörige vor allem dem Hause Württemberg dienten. Zu den bekanntesten Persönlichkeiten zählte Georg Schilling von Canstatt (1490–1554). Er war Großprior des Johanniterordens für Deutschland und als solcher Reichsfürst von Heitersheim.
Mit dem Erwerb der Herrschaft Hohenwettersbach 725 waren die Herren Schilling von Cannstatt bis 1805 Mitglied im Ritterkanton Neckar-Schwarzwald des Schwäbischen Ritterkreises und damit Reichsritter. Bereits 1542 bis 1659 und 1722 gehörte ein Zweig der Familie zum Ritterkanton Kocher, wegen des Besitzes von Bodelshofen und Sulzburg.
Seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erlangte das Geschlecht in der Grafschaft Baden bedeutenden Grundbesitz. 1911 erfolgte eine großherzoglich-badische Bestätigung des Freiherrenstandes auf Grund alter Zugehörigkeit zur Schwäbischen Reichsritterschaft. Eine Einzelfamilie wurde schon 1879 im Königreich Bayern freiherrlich anerkannt. Eine weitere englisch-nordamerikanische Linie hatte den Adelstitel abgelegt.
Wappen: in Rot eine goldene Kanne. Auf dem Helm mit rot-goldener Decke die Kanne.
Quellen: Münchener Kalender 1929 von O. Hupp. Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift. Frankfurt am Main 1988. Nachrichtenportale im Internet: u. a. Wikipedia. Siegel Heinich von Canestat 1283.