Bredow ist der Name eines alten mittelmärkischen Adelsgeschlechts mit gleichnamigem Stammhaus Bredow (heute Ortsteil von Brieselang, Landkreis Havelland, Brandenburg), das im Jahr 1251 mit Arnoldus de Bredow, miles und Gutsherr auf Bredow, urkundlich erstmals genannt ist und mit dem auch die direkte Stammreihe beginnt.
In Kneschkes Neuem allgemeinen deutschen Adels-Lexicon von 1860–70 heißt es über die legendären Ursprünge der Familie: „Aus den Niederlanden kam dasselbe Geschlecht in früher Zeit in die Marken, nach Einige zur Zeit des K. Heinrich I., der die Familie zur Bezwingung der Wenden um 929 in die Marken zog, nach Angelus aber erst 1150, wo es sich Bredau, auch Bredow schrieb. Markgraf Albrecht der Bär gab, als er die Wenden um die Elbe vertrieben, das Städtchen Friesack in der Mittelmark der Familie, und dieselbe erbaute sich das Schloss Bredau, Bredow, welches schon 1208 in der Hand derselben sich befand.“
Im Jahre 1335 wurden die von Bredow mit dem Erwerb des Ländchens Friesack zu einer der einflussreichsten und vornehmsten Adelsfamilien der Mark Brandenburg und dies trotz eines wahrscheinlich nur gewöhnlichen ritterlichen Ursprungs. Die Landesbeschreibung der Mark Brandenburg von 1373 zählte sie zu den Schlossgesessenen.
Um die mit dem Umbau der Burg Ziesar entstandenen Aufwendungen finanzieren zu können, veräußerte der Bischof Dietrich IV. an Hans von Bredow zu Friesack im April 1460 für 4.000 Gulden das Land Löwenberg.
Nach einem Vertrag von 1522 verfügten die Bredows im Löwenberger Land über Löwenberg mit der Burg Löwenberg (seit 1460 bis 1788), Hoppenrade mit dem Schloss Hoppenrade, Badingen mit dem Festen Haus, Bergsdorf, Grüneberg, Großmutz, Schrabsdorf, Mildenberg und Zabelsdorf sowie die wüsten Feldmarken Osterne, Lanke, Kerkow und Neuendorf. 1529 kam Liebenberg zum Besitz hinzu. Veräußert wurden 1536 Zabelsdorf und Osterne an Kurfürst Joachim II., ein Jahr später auch Badingen. Schloss Liebenberg wurde 1652 an die klevesche Familie von und zu Hertefeld verkauft. 1788 gingen die verbliebenen Güter im Löwenberger Land, namentlich die Schlösser Löwenberg und Hoppenrade, unter erheblichen Erbstreitigkeiten an die Familie von Arnstedt über, und zwar durch die von Theodor Fontane als die Krautentochter in seinem Buch Fünf Schlösser beschriebene skandalöse Charlotte von Kraut, verehelichte von Arnstedt.
Im Stargarder Land saßen die von Bredow auf Eichenhorst und Prillwitz, im Havelland auf Markau und Schwanebeck. Im Einschreibebuch des Klosters Dobbertin befinden sich fünf Eintragungen von Töchtern der Familien von Bredow aus Eichhorst und Prillwitz aus den Jahren 1749–1794 zur Aufnahme in das dortige adelige Damenstift. Wilhelmine von Bredow aus Eichhorst war als Nr. 720 seit 1848 Konventualin im Kloster Dobbertin, wo sie am 20. August 1864 starb. Ihr Wappenschild mit Ordensstern befindet sich auf der Nonnenempore in der Klosterkirche.
Im Laufe der Zeit schied sich die Familie in zwei Hauptlinien: Bredow-Friesack und Bredow-Bredow. Die erstere beginnt mit Hasso um 1369 und zweigte sich in mehrere Nebenlinien ab: jetzt besteht dieselbe aus der gräflichen Linie in Preußen und den Häusern Wagenitz und Landin. Die Hauptlinie Bredow-Bredow fing mit Joachim zu Ende des 16. Jahrh. an und aus derselben wendeten sich Glieder nach Böhmen, von welchen die Grafen von Breda entstanden. Diese Linie schied sich in die Häuser Bredow, Senzke mit den Nebenzweigen Hage und in die Häuser Cremmen und Rheinsberg…..
Graf Friedrich Ludwig Wilhelm von Bredow (1763–1820), Herr auf Friesack, Kleßen, Liepe, Görne, Dickte und dem Vorwerk Damm, wird in Theodor Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg ausführlich gewürdigt. Er hatte mit seiner Frau siebzehn Kinder, neun Jungen und acht Mädchen, von denen einige schon jung verstarben. Der Werdegang einiger Nachfahren sei hier kurz dargestellt, die anderen nur genannt. Mit dem Tod von Friedrich Ludwig Wilhelm von Bredow verzweigt sich die Friesacker Linie derer von Bredow ein weiteres Mal…..
Das Stammwappen zeigt nach Hupp in Silber einen roten Steighaken mit goldenen Sprossen, die früher rot tingiert waren. Auf dem Helm mit silbern-roter Decke, ein wachsender weißer Bock mit goldenen (früher roten) Hörnern. Die Helmdecke ist bei bewulsteten oder bekrönten Darstellungen rot-silber.
Quellen: O. Hupp, Münchener Kalender von 1907. Siebmachers Wappenbuch, 1605. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia. Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988.