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Luther von Braunschweig (* um 1275; † 18. April 1335 in Stuhm) war der 18. Hochmeister des Deutschen Ordens von 1331 bis 1335.

Luther von Braunschweig wurde am 17. Februar 1331 zum Hochmeister des Deutschen Ordens gewählt. Sein Amtsvorgänger Werner von Orseln war kurz zuvor von einem Ordensritter ermordet worden. Als Hochmeister förderte Luther weiter die Besiedlung des Landes, unternahm selbst aber kaum Reisen. Des Weiteren förderte er die Verehrung der heiligen Barbara, deren Haupt als Reliquie im Deutschordens-Konvent Alt-Kulm verwahrt wurde.

Aufgrund Luthers Unterstützung, konnte der Königsberger Dom, der einzige Dom, der sich auf dem Territorium des Ordens befand, 1333 vollendet werden. Luther war persönlich bei der Weihe anwesend. Auch die Marienburg wurde weiter ausgebaut, so entstand z. B. die Annenkapelle, die später zur Grablege der Hochmeister wurde. Luther selbst ließ sich jedoch nicht dort, sondern im Königsberger Dom bestatten. Dort hat sich sein Grab bis zum Zweiten Weltkrieg erhalten.

Negativ geprägt war Luthers Amtszeit durch die seit 1326 andauernden militärische Auseinandersetzungen mit Polen um den Besitz Pommerellens. Nach der Schlacht von Plowce am 27. September 1331 wurde im Jahr darauf ein Waffenstillstand geschlossen. 1343 erkannte Polen Pommerellen schließlich als Besitz des Ordens an.

Obwohl Luther von Braunschweig das Hochmeisteramt erst in hohem Alter antrat, gilt er dennoch als einer der bedeutendsten Hochmeister. Insbesondere machte er sich um die weitere Erschließung und Besiedlung des Landes verdient, um die Bautätigkeit sowie auch um die Förderung von Religion und Dichtkunst.

Luther von Braunschweigs Vorliebe galt der Dichtung und der geistlichen Musik. Die geistliche Dichtung im Ordensstaat erreichte unter ihm ihren Höhepunkt. Er gab eine Daniel-Dichtung in Auftrag sowie die Übersetzung der „Chronicon Terrae Prussiae“ Peters von Dusburg durch Nikolaus von Jeroschin. Er ist auch als Dichter bekannt: Seine Dichtung über die Heilige Barbara ist leider verloren.

Das Wappen in der „Chronica von dem Anfang deß Ordens der Ritter Brüder deß Hospitals S. Marien Theutschen Hauses zu Jerusalem“ zeigt in einem silbernen (weißen) gevierten Schild in Feld 1 + 4 ein schwarzes Ordenskreuz belegt mit einem gelben (goldenen) Lilienkreuz darauf ein gelbes (goldenes) Herzschild, darin der schwarze Reichsadler,  Feld 2 und 3 zeigt in Rot zwei gelbe (goldene) hersehende Löwen (Leoparden) übereinander. Auf dem Helm mit schwarz-silberner Decke ein wie der Schild bezeichnetes Schirmbrett.

Quellen: 800 Jahre Deutscher Orden, Bertelsmann Lexikon Verlag, Germanisches National Museum Nürnberg, 1990. Hans-Georg Böhm, Hochmeisterwappen des Deutschen Ordens 1198-1618, Fränkische Nachrichten Druck- und Verlags GmbH, Tauberbischofsheim 1990. Ingo F. Walther, Codex Manesse. Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift. Frankfurt am Main 1988. Nachrichtenportale im Internet: u. a. Wikipedia.

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