Der erste Graf von Bentheim, Otto I. (+ 1206) war der Sohn des Grafen Dietrich VI. von Holland und Sophie von Rheineck, der Erbin von Bentheim. Dessen Haus erlosch im Mannesstamme mit dem Grafen Bernhard im Jahr 1421. Seine ältere Schwester Hedwig war mit Everwin Herr von Güterswyk (+ 1370) vermählt. Der Enkel dieses Paares, ebenfalls Everwin genannt, folgt 1421 als Graf von Bentheim. Dieser brachte durch Erbheirat die Herrschaft Steinfurt an sein Haus und begründete die im Jahr 1528 erloschene Bentheimer- und die Steinfurter Linie, die im Jahr 1495 den Reichsgrafenstand erhielt. Graf Arnold II. von Steinfurt (+1553) heiratete Maria, die Schwester des letzten Grafen von Bentheim, dessen Sohn Everwin (+ 1562) brachte durch Erbheirat die Grafschaft Tecklenburg an sich, welche im Jahr 1707 an Preußen verloren ging. Everwins Sohn Arnold IV. (+1606) ist der gemeinschaftliche Stammvater der jetzt blühenden, seit 1806 mediatisierten Linien Tecklenburg-Rheda und Bentheim-Steinfurt, welche beide 1817 vom König von Preußen in den Fürstenstand erhoben wurden.
Das gräfliche Wappen zeigt auf rotem Grund goldene Kugeln (diese werden auch als Schildbeschläge oder Pfennige angespochen). Im 14. und 15. Jahrhundert zeigen die alten Grafensiegel 19 goldene Pfennige in sechs Reihen zu 4, 5, 4, 3, 2, 1. Später jedoch, um 1500, wurde das gräfliche Siegel verfeinert und lässt in der zweiten Reihe statt der seitlichen ganzen 2 halbe Schildbeschläge erkennen. Auf dem Helm mit rot-goldener Decke ein rotebekleideter Mohrenrumpf mit rotem Spitzhut; der Aufschlag ist golden.
Quellen: O. Hupp, Münchener Kalender 1897. Ingo F. Walther, Codex Manesse. Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift. Frankfurt am Main 1988. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia und Heraldik-Wiki.