Alten ist der Name eines alten niedersächsischen Adelsgeschlechts mit Stammhaus Ahlten im „Großen Freien“ bei Hannover, das mit Dietrich von Alten, Ministerialer des Stifts Hildesheim, im Jahr 1182 urkundlich erstmals erwähnt wird.
Der namensgebende Stammsitz Ahlten gehörte den Grafen von Roden, als deren Ministerialen ihn die von Alten verwalteten. Ein Rittergut entstand dort erst durch spätere Besitzer, als der Amtsvogt in Ilten 1580 auf dem Roden'schen Hof, unter Hinzukauf mehrerer weiterer Höfe, ein Gut errichtete, für das er 1593 die »adligen Freiheiten« erhielt.
Von 1215 bis 1904 befand sich das Rittergut Wilkenburg im Besitz der Familie.
Seit 1280 waren die Herrn von Alten auch auf dem Rittersitz Linden (im heute hannoverschen Stadtteil Linden-Mitte) als Eigen- und Lehnsbesitz ansässig. Die Geschichte der Familie ist eng mit der Geschichte der Stadt Hannover verknüpft, welche aus einem Herrenhof der Grafen von Roden am Leineübergang entstand, den Konrad von Roden zwischen 1160 und 1168 dem Herzog Heinrich dem Löwen zu Lehen auftrug. Angehörige der Familie von Alten siegeln hier zunächst vornehmlich als Lehnsmänner der Grafen von Roden sowie der Bischöfe von Hildesheim und des Hochstifts Minden. Die direkte Stammreihe der Familie von Alten beginnt mit dem 1183–1210 urkundlich genannten Eberhard von Alten. Nachkommen waren Burgmannen auf der Burg Lauenrode, welche die Grafen von Roden der Stadt Hannover gegenüber auf dem westlichen Ufer der Leine errichtet hatten, und später auch in der dortigen Calenberger Neustadt ansässig. Dort erbaute vor 1388 Cord von Alten eine Marienkapelle auf dem Rosmarinhof, den Vorgängerbau der heutigen Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis.
Die Familie von Alten überließ ab 1288 dem Minoritenkloster Hannover ein Grundstücks-Lehen an der Leine. Im Jahr 1360 waren von den neun Lehnshöfen an der Burgstraße in Hannover sieben im Besitz der Roden'schen Ministerialenfamilie von Alten, die beiden anderen im Besitz der billungischen Ministerialenfamilie von Lenthe.
Die Familie ist bis heute in und um Hannover begütert. Seit 1302 gehört ihr der auf dem Stadtgebiet gelegene Edelhof Ricklingen mit der im 14. Jahrhundert errichteten Edelhofkapelle, der heute ein Familienstiftungsbesitz ist. Von 1334 bis ins 17. Jahrhundert gehörte das Rittergut Wettbergen der Familie, das 1885 von der Lindener Linie zurückerworben wurde. Seit etwa 1400 bis heute gehört ihr auch das Rittergut Hemmingen. Ab dem 15. Jahrhundert treten die Ritter von Alten vermehrt in die Dienste der Welfenherzöge. Das Rittergut Großgoltern erhielt der Rittmeister Ernst von Alten 1558 von Herzog Erich II. zu Lehen, zugleich mit dem Rittergut Dunau. Diese Güter werden ebenfalls bis heute von der Familie bewirtschaftet.
1688 veräußerte die Familie das Gut Linden an den Oberhofmarschall Franz-Ernst von Platen, allerdings mit einem Rückkaufsrecht nach Ablauf von 20 Jahren, das dann bis 1728 verlängert wurde. Graf Platen errichtete das Lindener Schloss und ließ, nach dem Ankauf zusätzlicher Höfe, den etwa 7 ha großen Von-Alten-Garten als Barockgarten anlegen. 1728 kam es dann zu einem fast ein Jahrhundert andauernden Rechtsstreit um den Wert des Lindener Schlosses und der darum herum gestalteten Örtlichkeiten. Erst zur Zeit des Königreichs Hannover, im Jahr 1816, nach der gewonnenen Schlacht bei Waterloo und der damit verbundenen Erhebung des Generalmajors Carl von Alten in den Grafenstand, einigten sich die Familien von Alten und von Platen, sodass einer der ältesten Familienbesitze, ergänzt um ein prächtiges Barockschloss samt Park, gegen Abfindung an die Altens zurückfiel. Carl von Alten behielt aber lebenslang als Wohnsitz sein Friederikenschlösschen. Im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges wurde das Lindener Schloss 1945 durch die Luftangriffe auf Hannover zerstört, die Ländereien waren schon zuvor großenteils für den Aufbau des Stadtteils Hannover-Linden veräußert worden; die Restflächen und das Gut Wettbergen wurden nach dem Krieg verkauft und der Erlös in Zinshäusern in der Stadt sowie in den neu erworbenen Rittergütern Söderhof (seit 1970) und Binder angelegt.
1888 wurde das Gut Posteholz erworben, das sich ebenfalls noch im Familienbesitz befindet.
Zeitweise waren Angehörige der Familie auch auf Gütern in Westfalen, Pommern und Schlesien ansässig.
Die von Alten bilden zusammen mit den von Ilten, von Jeinsen, von Heimburg, von Knigge, von Münchhausen, von Reden, von Bennigsen, von Linsingen und von Rössing den Kreis der uradeligen Geschlechter des Fürstentums Calenberg.
Die Erhebung in den hannoverschen Grafenstand am 21. Juli 1815 im Carlton House galt für Carl August von Alten (1764–1840), königlich großbritannischer und hannoverscher General der Infanterie und Staatsminister, der am 20. April 1840 ohne Leibeserben starb, mit Ausdehnung des Grafenstandes (primogenitur; für den Fall, dass Erstgenannter kinderlos stirbt) am 8. November 1816 im Carlton House auf dessen älteren Bruder General Victor von Alten.
Die Erhebung in den preußischen Grafenstand mit Namensmehrung „von Alten-Linsingen“ (primogenitur und geknüpft an ein zu errichtendes Fideikommiss) erfolgte am 18. Januar 1901 in Berlin für den preußischen Kammerherrn Carl von Alten, Gutsherr auf Linden und anderen. Einige Jahre später folgte die Namensmehrung „von Alten Blaskowitz“.
Das Stammwappen nach Hupp zeigt in Silber sieben schrägrechts aneinandergereihte, mit je einem goldenen Nagelkopf belegte rote Rauten. Auf dem Helm mit rot-silberner Decke stehen sieben je mit einer schwarzen Hahnenfeder bestückte rote Pfeilflitschen.
Es besteht eine Wappengemeinschaft mit dem ebenfalls aus dem Hochstift Hildesheim stammenden Adelsgeschlecht von Garmissen.
Heraldischen Bezug zum Adelswappen derer von Alten haben die Gemeindewappen von Ahlten, Holtensen, Kirchwehren, Lathwehren Sehnde und Wilkenburg sowie das Stadtwappen von Hemmingen.
Quellen: O. Hupp, Münchener Kalender 1904. Johann Siebmachers Wappenbuch um 1605. Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia.