Freiherren von Kerpen
Kerpen ist der Name eines rheinischen, vermutlich ursprünglich edelfreien Uradelgeschlechts, das in Kerpen an der Erft mit dem Burggrafenamt der Reichsfestung belehnt war und mit dem Reichsministerialen Warnerus de Kerpene zwischen 1065 und 1071 zum ersten Mal Erwähnung findet. Nach dem Verkauf der aus Königsgut schließlich in deren Besitz übergegangenen Burg und Herrschaft Kerpen am 2. August 1276 nannten sich die männlichen Nachkommen des letzten Reichsministerialen von Kerpen an der Erft nur noch gelegentlich "von Kerpen", sondern nach ihren jeweiligen neuen Wohnsitzen „von Buschfeld“ und „von Liblar“. Beide sind im Mannesstamm erloschen.
Aus dem Haus Kerpen gingen mehrere Geschlechter hervor. Das mit Sigibertus de Kerpene 1136 erstmals urkundlich erwähnte], ursprünglich edelfreie Ministerialengeschlecht Kerpen aus der Eifel, ist vermutlich aus dem älteren Haus Kerpen an der Erft hervorgegangen und gab wohl der Burg und dem Ort in der Eifel seinen Namen.. Die sichere Stammreihe dieses Hauses beginnt mit Heinrich von Kerpena, liber homo (1142–1177), dem Sohn von Sigibertus. Sie reicht bis 1864 und 1866. Diesem Haus entstammten der zweite Hochmeister und Mitbegründer des Deutschen Ordens Otto von Kerpen, sowie der Ordensritter des Ordens vom Heiligen Johannes von Jerusalem Johann Walter von Kerpen.
Die Burg Kerpen in Illingen im Saarland hatte Dietrich V. von Kerpen aus der Eifel 1359 von den Grafen von Saarwerden zu Lehen. Sie wurde bis 1748 von der Familie bewohnt. 1794 verlor Freiherr Franz Georg von Kerpen durch den Einmarsch französischer Revolutionstruppen seine Hoheitsrechte als Landesherr und 1830 wurde die Burg, nachdem er ohne männliche Nachkommen gestorben war, von seinen Töchtern verkauft.
Die Herrschaft Manderscheid fiel nach dem Aussterben des edelfreien Hauses Manderscheid im Mannesstamm Anfang des 13. Jahrhunderts durch Vererbung an die Herren von Kerpen aus der Eifel, die sich nun von Kerpen und Manderscheid nannten. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde der Besitz geteilt. Theoderich II. erhielt Kerpen, Wilhelm (Willekin) II. erhielt Manderscheid. 1461 wurde die Linie Manderscheid in den Reichsgrafenstand erhoben. 1488 teilte sich das Haus in drei Linien, die sich später durch Erbschaft wieder vereinigten. 1780 heiratete die letzte dieses Hauses, Gräfin Augusta von Manderscheid-Blankenheim, den böhmischen Grafen Philipp Christian von Sternberg. Der Zweig dieser Familie nannte sich daraufhin Sternberg-Manderscheid.
Das Stammwappen der Freiherren von Kerpen in der Eifel zeigt in Silber ein roter Zickzackbalken. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wie der Schild bezeichneter Flug.
Quellen: Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia. Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988.