Die Herren von Zimmern (ab 1538: Grafen von Zimmern) waren ein bedeutendes Adelsgeschlecht in Südwestdeutschland, das 1594 im Mannesstamm ausstarb. Ihre heutige Bekanntheit rührt von der Zimmerischen Chronik, die von Froben Christoph von Zimmern in der Mitte des 16. Jahrhunderts verfasst wurde.
Das Geschlecht der Herren von Zimmern lässt sich seit dem Jahr 1080 nachweisen, obwohl sie, wie bei damaligen Adelsgeschlechtern üblich, ihren eigenen Ursprung in Zeiten lange vor der Reichsgründung, in diesem Fall auf die Kimbern zurückführen.
Das ursprüngliche Herrschaftsgebiet, die sogenannte Herrschaft vor Wald (d. i. der Schwarzwald) befand sich im Umfeld der Dörfer Seedorf und (Herren-)Zimmern im heutigen Landkreis Rottweil. Dort stehen auch heute noch die Reste der Stammburg Herrenzimmern.
1319 heiratete Werner von Zimmern die Anna Truchsessin von Rohrdorf (einer Nebenlinie der Herren von Waldburg) und kam so in den Besitz der Herrschaft Meßkirch, was 1354 mit Kauf bestätigt wurde. In mehreren Schritten erwarben die Herren von Zimmern ab dem Jahr 1398, endgültig aber 1415 die unweit von Meßkirch gelegene Burg Wildenstein.
1462 gelangte die Stadt Oberndorf als habsburgisches Pfand an Zimmern.
1488 kam es zur Katastrophe für das Haus Zimmern. Durch die Eskalation der Werdenbergfehde wurde Johannes Werner der Ältere in Acht gestellt, der zimmerische Besitz, bis auf die von seinem Onkel Gottfried gehaltene Herrschaft vor Wald um Seedorf, kam in den Besitz der in Sigmaringen ansässigen Linie der Werdenberger.
Erst 1503 konnte der Sohn Johannes Werner des Älteren, Johannes Werner der Jüngere die Herrschaft endgültig zurückerobern.
Nach dem Tod des Onkels Gottfried am 10. Mai 1508 erfolgte dann die Erbteilung unter den drei Brüdern: Johannes Werner, Gottfried Werner und Wilhelm Werner.
Die Brüder tauschten in der Folgezeit noch mehrmals ihren Besitz untereinander. Gottfried Werner erwarb den alleinigen Besitz am Wildenstein und baute ihn in seiner heutigen Form aus.
Wilhelm Werner erwarb später Herrenzimmern und unterhielt dort nach seinem Rückzug vom Reichskammergericht eine umfangreiche Bibliothek und eine unter Zeitgenossen vielbeachtete Wunderkammer.
Johannes Werner zog sich ab 1527 auf den, noch von Gottfried Werner im Jahr 1516 erworbenen, Falkenstein zurück.
Auf dem Höhepunkt ihrer Macht wurden die Herren von Zimmern 1538, vor allem auf Betreiben des Wilhelm Werner von Zimmern, des Vorsitzenden Richters am Reichskammergericht, mit ihren drei Herrschaften Vor Wald (Sitz im Schloss Seedorf), Meßkirch mit der Burg Wildenstein und Herrenzimmern mit Oberndorf am Neckar in den Grafenstand erhoben.
Johannes Werners Sohn Froben Christoph von Zimmern verfasste die Zimmerische Chronik. Er hatte acht Töchter, jedoch nur einen Sohn, Wilhelm von Zimmern, der 1594 im Alter von 44 Jahren kinderlos starb. Damit erlosch die gräfliche Familie im Mannesstamm. Wilhelms Schwestern verteilten das Erbe unter sich und verkauften die meisten Besitztümer. Die Herrschaft vor Wald wurde größtenteils an die Stadt Rottweil verkauft. Oberndorf fiel an Habsburg zurück. Die Herrschaft Meßkirch mit der Burg Wildenstein wurde für 400.000 Gulden an die Grafen von Helfenstein-Gundelfingen verkauft und ging nach deren Absterben an das Haus Fürstenberg.
Das Stammwappen zeigt in Blau einen goldenen Löwen, der eine rotgestielte Hellebarde hält. Auf dem Helm mit rot-goldener Decke ein roter Kopf und Hals eines Hirsches mit goldenem Geweih.
Quellen: O. Hupp, Münchener Kalender 1935. Zimmerische Chronik, Handschrift B, Württembergische Landesbibliothek Stuttgart, Cod. Don. 580a, S. 125. Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia.