Preysing ist der Name eines alten bayerischen Adelsgeschlechts. Die weit verzweigte Familie stieg bis in den Freiherren- und Reichsgrafenstand auf. Familienmitglieder haben in vielen gesellschaftlichen Bereichen hohe Würden erlangt. Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich um 1100 mit Gerunch de Prisingan, sowie um 1120/40, im Raum Erding und Landshut. Die Stammreihe beginnt um 1135–1160 mit Adalhart de Prisingen. Namensträger treten im Gefolge der Wittelsbacher als Ministerialen auf. Ältester Stammsitz war Langenpreising, das bereits im Jahr 767 als Prisinga erstmals erwähnt worden war (damals befand sich der Ort im Besitz einer Prisonen genannten Sippe, von der jedoch keine genealogische Kontinuität zu den Preysing nachzuweisen ist). Bereits um 1200 wurde der Hauptsitz auf die Burg Kronwinkl bei Eching (Landkreis Landshut) verlegt, die sich bis heute im Besitz der Familie befindet.
Bereits ab der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts bekleideten die Preysing wichtige Hofämter in den Herzogtümern Oberbayern und Niederbayern. Sie erhielten in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts das Erbschenkenamt für beide Gebiete. Eine wichtige Grablege der Familie wurde bis in das 17. Jahrhundert die Zisterzienserinnenabtei Seligenthal, in der die Familie auch zwei Äbtissinnen stellte. In der Münchner Frauenkirche befindet sich ein Totenschild eines Grafen von Preysing aus dem 19. Jahrhundert.
Im 18. Jahrhundert gehörte die Familie zu den bedeutendsten Geschlechtern des bayerischen Adels. Wegen des Besitzes von Burg Ramsberg (Donzdorf) (erworben 1732) und Rechberghausen (erworben 1746) waren die Herren von Preysing im 18. Jahrhundert vorübergehend Mitglied der Reichsritterschaft im Ritterkanton Kocher des schwäbischen Ritterkreises. Die Linie Lichtenegg erhielt 1766 das Grafendiplom und seit 1818 die erbliche Reichsratswürde. Die Linien Preysing-Lichtenegg und die daraus hervorgegangene Linie Preysing-Lichtenegg-Moos existieren bis heute.
Das Stammwappen ist durch zwei Zinnen von Rot und Silber geteilt. Auf dem Helm mit schwarz-silberner Decke ein goldgekrönter grüner Sittich mit rotem Halsband zwischen zwei Büffelhörnern in Silber und Schwarz, von denen das rechte außen mit sechs schwarzen, das linke mit sechs silbernen Kleeblättern besteckt ist.
Der Helmschmuck wird so in einem Wappenbrief des Kaisers Maximilian I. von 1497 beschrieben. Die Blätter fehlen allerdings in vielen Wappendarstellungen. Es existiert ein gemehrtes Wappen, welches das ursprüngliche Wappen in einer Vierung in zwei Feldern aufnimmt.
Quellen: Scheiblersche Wappenbuch (1450-1480). Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988. O. Hupp, Münchener Kalender von 1900. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia und Heraldik-Wiki.