Herren von Crailsheim
Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals im Jahr 1221 mit Walter von Croelsheim und 1232 mit Heinrich von Crowelsheim. Die sichere Stammreihe beginnt 1288 mit dem Ritter Albrecht von Croevelsheim.
Der Stammsitz der Familie war die ehemals brandenburgisch-ansbachsche Stadt Crailsheim im Hohenloher Land im heutigen Nordosten Baden-Württembergs. Diese hat ihren Ursprung in einer fränkischen Siedlung aus dem 7. Jahrhundert in der Nähe eines Jagstüberganges. Die erste urkundliche Erwähnung von Crailsheim datiert von 1136 als „Cröwelsheim“, später „Krawelsheim“. Der Ort wurde vermutlich von den Herren von Lohr und von Flügelau beherrscht, deren Burgen nahebei lagen. Nach deren Aussterben kam er an die Grafen von Oettingen. Nach der Verhängung der Reichsacht über den Grafen von Oettingen wurde Crailsheim 1310 als Reichslehen eingezogen und vier Jahre später als Lehen an die Edelherren von Hohenlohe übergeben. 1316 erhielt Crailsheim das Marktrecht, 1338 das Stadtrecht. Die Herren von Crailsheim saßen vermutlich als Ministerialen der jeweiligen Stadtherren auf der Burg Crailsheim, die bei einer Belagerung der Stadt in den Jahren 1379 bis 1380 von den Reichsstädten zerstört wurde.
Von den Anfängen der Reichsritterschaft bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches gehörten die Herren von Crailsheim zum fränkischen Ritterkreis.
Wegen diverser Besitzungen, unter anderem in Hornberg, der Herrschaft Morstein, Teilen von Hengstfeld, Gaggstatt, Dünsbach und Brachbach, waren sie Mitglied im Ritterkanton Odenwald. Wegen Fröhstockheim, Walsdorf, Neuhaus und Altenschönbach waren sie im Ritterkanton Steigerwald und mit Besitzungen von Teilen der Herrschaft Rügland, Sommersdorf, Thann und Rosenberg im Ritterkanton Altmühl immatrikuliert. 1806 fielen die Besitzungen an die Königreiche Bayern und Württemberg. 1821 kam durch Heirat das oberbayerische Schloss Amerang an die Familie.
In den Jahren 1700 und 1713 erhielt das Geschlecht den Reichsfreiherrenstand. Der königlich-bayerische Staatsminister und Ministerpräsident, Minister des königlichen Hauses und Außenminister Friedrich August Krafft Freiherr von Crailsheim (1841–1926), wurde aus Anlass des achtzigjährigen Geburtstages des Prinzregenten Luitpold am 12. März 1901 in den Grafenstand erhoben. Zweige der Familie bestehen bis heute.
Das Stammwappen zeigt in Schwarz einen goldenen Balken. Auf dem Helm mit schwarz-goldener Decke ein rotes Kissen mit goldenen Quasten zwischen zwei wie der Schild bezeichnete Büffelhörner.
Siebmachers Wappenbuch, 1605. O. Hupp, Münchener Kalender 1903. Nachrichtenportale im Internet: Wikipedia. Ingo F. Walther, Codex Manesse, Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Frankfurt am Main 1988.